
Kaan Kangal, München
Otraženie, Wi(e)derspiegelung und mittlere Eigentlichkeit
Viktor Černov (1876-1952), einer der Führer der Partei der Sozialrevolutionäre, Gegner des Marxismus, Landwirtschaftsminister nach der Februarrevolution von 1917 und antisowjetischer Dissident, polemisierte in seinem in Filosofskie i Sotsiologičeskie Etjudy (Philosophische und soziologische Studien) publizierten Aufsatz Marksizm i Transtsendental’naja Filosofija (Marxismus und transzendentale Philosophie) gegen die Engelsschen Thesen zur Grundfrage der Philosophie. Sein Gegenstand war die berühmte Stelle aus Engels’ Ludwig Feuerbach und der Ausgang der klassischen deutschen Philosophie:
„Die Frage nach dem Verhältniß von Denken und Sein hat aber noch eine andre Seite: wie verhalten sich unsere Gedanken über die uns umgebende Welt zu dieser Welt selbst? Ist unser Denken im Stande, die wirkliche Welt zu erkennen, vermögen wir in unsern Vorstellungen und Begriffen von der wirklichen Welt ein richtiges Spiegelbild der Wirklichkeit zu erzeugen? Diese Frage heißt in der philosophischen Sprache die Frage nach der Identität von Denken und Sein, und wird von der weitaus größten Zahl der Philosophen bejaht“.1
Černov zitiert diese Stelle im ganzen Aufsatz fragmentarisch mit eigener russischen Übersetzung. Auffällig ist, dass er „ein richtiges Spiegelbild“ in hervorgehobener Form schreibt und neben der Übersetzung das deutsche Original in Klammern hinzufügt: „nastojaščee zerkal’noe otraženie (ein richtiges Spiegelbild)“.2 Dem Zitat folgt eine Anmerkung (Fußnote 1): „Ljubopytno, čto vy edinstvennom’ russkom’ perevod’ etogo sočinenija vsja eta „Theorie des Spiegelbildes“ peredaetsja vy značitel’no oslablennom’ vid’, napr., „mogut’ li naši predstavlenija i ponjatija o vnešnem’ mir’ byt’ vyrnymi ego otraženijami“.“3:
„Es ist interessant, dass Sie diese „Theorie des Spiegelbildes“ in der gesamten russischen Werkausgabe bedeutend abgeschwächt übersetzen, z. B. „Können unsere Vorstellungen und Begriffen von der wirklichen Welt ihre Abbildung erzeugen“. Mit „Sie“ meinte Černov den Marxisten G. V. Plechanov und kritisierte Plechanovs russische Übersetzung des Engelsschen Textes.
Im zweiten Kapitel seines Materializm i Empiriokritisizm (Materialismus und Empiriokritizismus) wies V. I. Lenin genau auf diese Plechanov-Kritik Černovs hin. Nach Lenin war Černov ein Machist, der wie alle andere russische Machisten Plechanov bekämpft hat. „Der Machist Herr W. Tschernow“ sei „ein Volkstümler und geschworener Feind des Marxismus“.4 Černovs Versuch sei, „Marx gegen Engels auszuspielen und Engels eines „naiv-dogmatischen Materialismus“ und „gröbster materialistischer Dogmatik“ zu bezichtigen“.5 Es ging Lenin nicht nur darum, Černovs Unvermögen aufzuzeigen, die Engelsschen Thesen zum dialektischen Materialismus zu begreifen, sondern auch aufzudecken, dass Černovs Übersetzungsangriffe gegen Plechanov auf keinem festen Boden beruhen. Lenin merkt an:
„V. Černov perevodit Spiegelbild – «zerkal’noe otraženie» obvinjaja Plechanova v tom, čto on peredaët teoriju Engel’sa «e značitel’no oslablennom vide»: govorit-de po-russki prosto ob «otraženii» ne o «zerkal’nom». Eto – pridirka; Spiegelbild upotrebljaetsja po-nemetski i prosto v scmysle Abbild“6: „Herr W. Tschernow übersetzt das Wort Spiegelbild wörtlich ins Russische („zerkal’noe otraženie“) und wirft Plechanov vor, daß er die Engelssche Theorie „bedeutend abgeschwächt“ wiedergebe: er sage russisch einfach „Abbild“ und nicht „Spiegelbild“. Das ist eine Nörgelei. Das Wort Spiegelbild wird im Deutschen auch einfach im Sinne von Abbild gebraucht“.7
Dass Plechanov das katoptrische Wesen des Engelsschen Spiegelbildes nicht in Rücksicht genommen und das Spiegelbild nicht als spiegelartiges Abbild (zerkal’noe otraženie), sondern als Abbildung (otraženie) übersetzt hat, wird von Černov kritisiert. Nach Lenin war die „Nörgelei“ eben diese Kritik Černovs. Lenin sagt nicht, dass das Spiegelbild einfach im Sinne von Abbild gebraucht wird. Er sagt: Das Spiegelbild wird auch („i“) im Sinne von Abbild gebraucht. In der ersten Variante wäre die katoptrische Figur im Spiegel-Bild einfach auf Ab-Bild reduziert. In der zweiten, Leninschen, Variante hingegen wird ein sowohl/als auch manifestiert: das katoptrische Spiegel-Bild kann, aber muss nicht immer auf ein nicht-katoptrisches Ab-Bild reduziert werden. Wie das Spiegelbild von Abbild zu unterscheiden wäre oder was das Gemeinsame beider Figuren ausmacht, untersucht Lenin nicht. H. H. Holz meint, dass „Lenin die Spiegel-Metapher ernst nimmt“.8 Aber das Katoptrische der Widerspiegelung, so Holz, hätte Lenin von dem Abbild exakt differenzieren müssen: „Da hat Lenin durch einen unbedachten Gebrauch der Wörter Abbild und Kopie Verwirrung über den Sinn der Widerspiegelungstheorie verursacht, die aufgelöst werden kann, wenn man seine Konspekte zu Hegel zu Rate zieht“.9 Die Frage ist, wie dieser „unbedachte Gebrauch der Wörter“ und diese „Verwirrung“ zu verstehen sind, wenn Lenin die Spiegel-Metapher wirklich ernst genommen hat.
Die Bedenkbarkeit des Wörtergebrauchs
Mit dem unbedachten Wörtergebrauch meint Holz möglicherweise jene Stelle, wo Lenin die Relation von Sein und Bewusstsein als ein otraženie-Verhältnis erklärt und hinzufügt: „Obščestvennoe soznanie otražaet obščestvennoe bytie – vot v čem sostoit učenie Marksa. Otraženie možet byt’ vernoj priblizitel’no kopiej otražaemogo, no o toždestve tut govorit’ nelepo“.10 In der deutschen Werkausgabe wird diese Stelle übersetzt als: „Das gesellschaftliche Bewußtsein widerspiegelt das gesellschaftliche Sein – darin besteht die Lehre von Marx. Die Widerspiegelung kann eine annähernd richtige Kopie des Widerspiegelten sein, aber es ist unsinnig, hier von Identität zu sprechen“.11 Das kursiv geschriebene „widerspiegelt“ heißt bei Lenin „otražaet“, und nicht „otražaet zerkal’no“. Die „Widerspiegelung“ heißt übrigens „otraženie“, und nicht „zerkal’noe otraženie“ (spiegelartige Abbildung) oder „otraženie zerkala“ (Ab-Bild des Spiegels).
Man kann mit J. Schickel wohl sagen, dass Holz „in Lenins Terminus keine >Widerspiegelung ohne Spiegel<, keine >reduzierte Metapher< sieht“. Er artikuliert vielmehr „sein Unbehagen, daß es, wie generell der Philosophie überhaupt, speziell sowohl der Lenin- als der Leibniz-Exegese an einer Wesensbestimmung des Spiegels mangelt“.12 Eine „Verwirrung“ „verursacht“ Lenin, wenn er auf der einen Seite den französischen Avenarius-Anhänger F. Blei (1871-1942) mit einem „Spiegel“ identifiziert, „der die Tendenzen des Empiriokritizismus richtig widerspiegelt“13 („Blej est’ zerkalo, verno otražajuščee tendentsii empiriokrititsizma“)14 oder das menschliche Erkenntnisvermögen als „ein spiegelartiges Instrument“ versteht, „welches die Dinge der Welt oder die Natur reflektiert“15 („zerkalopodobnij instrumment, otražajuščij veši mira, ili prirodu“)16; aber auf der anderen Seite die These verteidigt, dass das „Herangehen des (menschlichen) Verstandes an das einzelne Ding, die Anfertigung eines Abdrucks ( = Begriffs) von ihm“ „kein einfacher, unmittelbarer, spiegelartig toter17 [„zerkal’no-mertvij“18], sondern ein komplizierter, zweiseitiger, zickzackartiger Vorgang“ ist,19 oder die Theorie, „daß der Geist ein Spiegel der Dinge und die Wahrheit eine Kopie sei“20 („čto teorija ducha-zerkala vešei i istiny-kopii“)21, für „im höchsten Grade oberflächlich“22 („grubo poverchnosta“)23 hält.
Wider-Spiegel-ung aus dem Spiegel-Substantiv zu generieren, geht im Russischen nicht. Man kann zerkalo (Spiegel) und otraženie (Abbildung) entweder adjektivisch (zerkal’noe otraženie) oder genitivisch (otraženie zerkala) verbinden.24 Wie denn die (Wider-)Spiegelung ins Russische am besten zu übersetzen wäre, war zweifellos eine der Fragen, die die russischen Revolutionäre in der vorrevolutionären Periode beschäftigt hat. Trotz ihrem polemischen Beitrag erscheint es, dass der Widerspielungsbegriff vielmehr in den inneren politischen Kreisen angewendet wurde. In den etymologischen Wörterbüchern von N. V. Gorjaev’25 (1896) und A. Preobraženskij26 (1914) ist otraženie nicht enthalten. Es ist möglich, dass die russischen Revolutionäre bei der russischen Wortbildung deutscher Philosophiekategorien von der naturwissenschaftlichen Literatur Gebrauch gemacht haben. In den Schriften des russischen Physikers A. G. Stoletov (1839-1896) waren folgende Ausdrücke präsent: „stenki zerkal’nye (absoljutno otražajuščie)“27 – „spiegelartige Wand (absolut reflektierend)“; „Otraženie v zerkale est’ svetovoe echo. Luč sveta otražaetsja tože pod uglom, ravnym uglu padenija“28 – „Die Reflexion im Spiegel ist ein lichtartiges Echo. Der Lichtstrahl reflektiert sich in demselben Winkel wie der Einfallswinkel“. Im Wörterbuch von Pavlovskij ist otraženie eher wie ein optischer Gattungsbegriff:
„1, Das Zurückschlagen, -werfen, Abwehren, Die –wehr; 2. Die Zurückwerfung (der Lichtstrahlen), Abspiegelung (im Wasser), Reflexion; […] 3, Die Widerlegung, Verwerfung“.29
Verwirrend ist, dass man mit otraženie die folgenden Kategorien meinen konnte: Abbildung, Spiegelung, Widerspiegelung, Reflexion. Diese Undifferenziertheit erscheint auch bei Lenin problematisch zu sein, wenn es darauf ankommt, das Wortgebilde –raženie mit verschiedenen Präfixen wie ot-, izob- und otob- zu generieren. Das ot-Präxix bei otraženie heißt ab, von, Ab-. Man kombiniert iz- (aus, von) und ob-Präfixe (über, zu, hin) bei izobraženie und ot- (ab, von, Ab-) und ob-Präfixe (über, zu, hin) bei otobraženie. Lenin hat izobraženie und otobraženie gleichgesetzt und darunter „Gedanken-Abbilder“ – „myslennich izobraženiyach ili otobraženiyach (Gedanken-Abbilder)“ – verstanden.30 Das izobražat’-Verb heißt bei ihm „nachbilden und vorbilden“.31 „Vernye izobraženija“ seien „Abbilder“.32 Für „Abbild“ benutzt er aber auch „obraz“.33 In der deutschen Werkausgabe wurde otraženie34 als Widerspiegelung35 und otobraženie36 als Abspiegelung37 übersetzt. Eine sprachliche Formulierung, die J. König und Holz näher steht, erscheint in der passiv-aktiv-Unterscheidung: otražajušij (widerspiegelnd) und otražaemye (widergespiegelt).38 An einer Stelle, an der Lenin Agnostikern zum Gegenstand macht, fallen die Begriffe „otražaemaja“ und „otobražemaja“ wieder auf.39 Die deutsche Übersetzung gibt das Erste als „widerspiegelt“ und das Zweite nicht als abgespiegelt, sondern als „abgebildet“ wieder.40 Nicht nur die deutsche sondern auch die russische Redaktion scheint verwirrt zu sein, wenn die von Lenin in seinen Philosophischen Heften auf Deutsch geschriebene „Bildertheorie“ ins Russische als „teorii otraženija“ übersetzt,41 was eigentlich nichts heißen würde als ‚Theorien der Abbildung‘. Das im Jahre 1936 erschienene Buch von T. Pavlov42 hieß auch ‚Teorija Otraženija‘. Ins Deutsche wurde der Titel hingegen als „Die Widerspiegelungstheorie“ übersetzt.43
Die logische Verwandtschaft von otraženie, izobraženie, otobraženie und obraz ist, dass all diese Begriffe eine Direktion eines Gegenstandes von etwas hin zu etwas ausdrücken. Die (Aus-)Richtung von etwas ist verstanden als eine Bauung, Bildung, Hervorbringung oder Herstellung. Gorjaev’ generiert ein Verb aus od-raž-at’ aus -raz-, das auch im ob-raz enthalten ist. Mit –raž– und –raz– sind auch mütterliche Geburt, Differenz und Diversität verwandt.44 Bei Preobraženskij tritt das Mal (Mal bei Kluge: Zeitpunkt45) bzw. die Maligkeit in Vordergrund. Im Gegensatz zu Gorjaev’ kann Preobraženskij otraženie von raz’ ableiten.46 Abschließend könnte man sagen, dass man weder genealogisch-etymologisch noch historisch-philosophisch bei otraženie eine metaphorische bzw. nicht-metaphorische Katoptrik notwendig (voraus-)setzt.
Die Spiegel-Metapher ernst nehmen
Nicht Lenin, sondern Marx und Engels haben das Metapher-sein der Spiegel-Figur ernst genommen. Etwas ernst nehmen heißt bei Marx und Engels immer wahrnehmen, in Rücksicht nehmen und untersuchen. Wenn der untersuchte Gegenstand für die dialektische Theorie brauchbare Materialien anbietet, so kann er auch auf- bzw. übernommen werden. Ein gutes Beispiel dafür, wie Marx und Engels die Spiegel- Metapher ernst nehmen und überprüfen, ist in der Deutschen Ideologie vorhanden, die Lenin vermutlich nicht wissen konnte. Gemeint ist die Polemik gegen den in den Rheinischen Jahrbüchern erschienenen Beitrag von Rudolph Matthäi47 (Socialistische Bausteine). Marx und Engels stellen neben zahlreichen, von Matthäi benutzten Metaphern auch die Spiegel-Figur in Diskussion.48 Ihre Herangehensweise an Matthäi besteht vielmehr, mit Marx gesagt, in einem „sachlichen Ernst“. Es geht ihnen darum, das „Lächerliche“ bei Matthäi „ernsthaft“ zu behandeln, also „gegen“ seine „Unbescheidenheit bescheiden zu sein“.49
Ein „Muster naiver philosophischer Mystifikation“ stelle Matthäi aus, wenn er behauptet, die Natur des Menschen sei „Spiegel der ganzen Natur“: „Erkennt sich die Natur in mir, so erkenne ich in der Natur mich selbst, in ihrem Leben mein eignes Leben“. Matthäi mystifiziere die Natur, nicht weil er das eine in dem Anderen mittels Spiegels erkennt, sondern das Sollen einer prästabilierten oder prädeterminierten Natur-Mensch-Harmonie zu beweisen versucht, indem er die These verteidigt, dass „der Zwiespalt von Leben und Glück aufhören müsse“, weil in der Natur ein „Zwiespalt nicht existiere“. Das solle für seine These zureichen, um sagen zu dürfen, „daß, da der Mensch ebenfalls ein Naturkörper sei und die allgemeinen Eigenschaften des Körpers besitze, für ihn dieser Zwiespalt ebenfalls nicht existieren dürfe“.50
Matthäi, der in eigenen Augen selbst ein „wahrer Sozialist“ ist, mystifiziere „das menschliche Bewußtsein, indem er es zum ‚Spiegel’ der so mystifizierten Natur macht“. Bis hierhin sprechen Marx und Engels das Bespiegelte der Spiegelung an, ohne das Metapher-sein des Spiegels zum Gegenstand zu machen. Sie geben aber gleich zu: „Natürlich, sobald die Äußerung des Bewußtseins den Gedankenausdruck eines frommen Wunsches über menschliche Verhältnisse der Natur untergeschoben, versteht es sich von selbst, daß das Bewußtsein nur der Spiegel ist, in dem die Natur sich selbst beschaut“. Von Matthäis Mensch-Natur-Romantik wäre also eine korrekte Anwendung der Spiegel-Metapher trennbar und sogar präzisionsfähig:
„Wie oben aus der Qualität des Menschen als bloßer Naturkörper, so hier aus seiner Qualität als bloßer passiver Spiegel, in dem die Natur zum Bewußtsein kommt, wird bewiesen, daß ‚der Mensch’ den in der Natur als nicht existierend unterstellten Zwiespalt ebenfalls in seiner Sphäre aufzuheben habe“.51 Marx und Engels übernehmen dann die Spiegel-Metapher: „Wie früher der einzelne Mensch, so ist jetzt die ganze Gesellschaft der Spiegel der Natur“. Sie unterscheiden aber ihren eigenen Standpunkt von dem Matthäis historisch-materialistisch: „Da der Verfasser sich nicht auf die historische Entwicklung der Gesellschaft einläßt und sich bei dieser dürren Analogie beruhigt, so ist nicht abzusehen, weshalb sie nicht zu allen Zeit ein getreues Abbild der Natur gewesen“.52
Gebrauch und Herstellung der Spiegelbilder
Nach Marx und Engels ist nicht nur die Isomorphie des Matthäischen Spiegels relevant, sondern auch die innere Entwicklung der Gesellschaft, die mehr ist als „Spiegelbild der Natur“.53 Es wäre für Marx und Engels noch zu untersuchen, wie die Gesellschaft in dem Zerrspiegel Matthäis gespiegelt bzw. abgebildet wird. Dazu bräuchten sie ein katoptrisches Instrument (Kaleidoskop), um die einzelnen, sogenannten ‚sozialistischen Bausteine‘ Matthäis aufzudecken. Mit jeder einzelnen Handdrehung des Kaleidoskops soll ein neues Bild der „Selbstspiegelung“ entstehen.54 Mittels einer Marx-Engelsschen „Kaleidoskopie“ entstehen Spiegelbilder, die dem Gesellschaftsbild Matthäis widersprechen.55 Eine historisch-materialistische Anwendung des Kaleidoskops kann also zur polemischen Waffe gegen Urheber jener Katoptrik werden.
Matthäi modifiziert die Natur, indem er das, was in ihr enthalten ist, nämlich die menschliche Natur oder das menschliche Bewußtsein, mit dem Substantivum Spiegel identifiziert, in dem die Natur einen reflexiven Akt vollziehen kann: Sich-selbst-Beschauen. Das Selbstverhältnis der Natur, das Matthäi sprachlich mit dem Reflexivpronomen zum Ausdruck bringt, setzt die Spiegel-Figur als eine notwendige Metapher. Im Gegensatz zu den anderen, von Matthäi verwendeten metaphorischen Figuren erweist sich der Spiegel für Marx und Engels als nicht-beliebige, nicht-bloße Metapher. Dass die Natur sich selbst in der menschlichen Natur erkennt oder wiederfindet, setzt voraus, dass von der Natur uneigentlich geredet wird, wenn der Spiegel überhaupt als eine eigentliche Metapher gelten soll, der die ganze Natur abspiegelt. Was die menschliche Natur oder das einzelne Individuum abspiegelt, wird bei Marx und Engels auf das Gesellschaftliche erhoben: Sie sind also dafür, die Spiegeloberfläche so zu vergrößern, indem sie die These beibringen, dass sowohl das Individuum als auch die ganze Gesellschaft die Natur abspiegeln.
Die Spiegel-Relation zwischen Natur und Gesellschaft ist sicher eine besondere Modifikation, die selber eine Determination ist. Es ist der metaphorischen Rede immanent, die unanschauliche Bestimmungsrelation von Natur und Gesellschaft durch die Anschaulichkeit des Spiegels auszudrücken. Indem das Unanschauliche durch die Spiegel-Figur veranschaulicht wird, wird die Natur-Gesellschaft- Relation modifiziert. Eben diese Modifikation ermöglicht bei Marx und Engels, zu weiteren determinierenden Reden bzw. Feststellungen überzugehen. Das zeigt sich, wenn sie in ihrer Matthäi-Kritik dazu kommen, dass das einzelne Individuum sowie die ganze Gesellschaft die Natur nicht bloß abspiegeln, sondern ihre innere Dynamik besitzen, die das, was sie vorfinden, mitgestalten, mitformieren und verändern. Dass das Mitformierte und -veränderte eben das vorgefundene Material in bestimmter Weise wieder- und widerspiegeln, ist damit eingeschlossen. Die Frage, die Marx und Engels weiter beschäftigt, ist, wie denn das Unanschauliche dieser Veränderung anschaulich darstellbar wäre.
Die kognitive Aufnahme und Verarbeitung des vorgefundenen Materials vergleichen sie mit dem katoptrischen Instrument (Kaleidoskop), das selber aus mehreren Spiegeln besteht. Der Unterschied zwischen diesem Bewusstseinsspiegel und der Spiegelnatur der Dinge besteht darin, dass diese vorgefunden und gebraucht werden können. Ein Kaleidoskop hingegen muss hergestellt werden, damit es überhaupt gebraucht werden kann. Die passivische Spiegelung der Kaleidoskopspiegel kombiniert man somit mit der aktivischen Benutzung dieses Instruments. Die kaleidoskopischen Spiegelbilder sind daher, im Gegensatz zu den außerkognitiven Spiegelbildern, aktivisch hergestellte Bilder, die den Gebrauch der passivischen Spiegelung der Spiegel voraussetzen.
Das Problem der mittleren Eigentlichkeit
In der Terminologie Königs wird die Darstellungsweise von etwas als etwas in etwas verstanden als: 1. rein eigentlich, 2. rein uneigentlich und 3. von mittlerer Eigentlichkeit. Rein eigentlich ist die Darstellungsweise, wenn der Maler seine Ideen oder Gefühle in seinem Bild darstellt. Rein uneigentlich ist die Darstellungsweise, wenn man sagt, das Bild des Malers stelle etwas dar. Die reine Eigenlichkeit bezeichnet das Tun des Malers. Die reine Uneigentlichkeit ist das scheinbare Tun seines Bildes. Die Darstellungsweise in einem Spiegel ist für König weder rein eigentlich noch rein uneigentlich: sie ist „in mittlerer Eigentlichkeit“, weil eben das Bild des Spiegels ein „vom Spiegel produziertes oder hergestelltes Bild“ ist, was im Bild des Malers nicht der Fall ist.56
Übernommen und erweitert wird diese katoptrische Phänonemologie bei Holz durch eine sprachliche Präzisierung in drei Genera verbi des (Sich)-Spiegelns: „das Spiegelnde spiegelt, das Bespiegelte spiegelt sich, das Gespiegelte wird gespiegelt. Aktive, mediale und passive Konstruktion stehen nebeneinander und verschränken sich zur Kundgabe der drei Seiten eines und desselben Vorgangs“.57 Zum einen betrifft das Spiegel-Bild des Spiegels „die universelle Geltung der monadischen Seinsauslegung, dergemäß in jedem individuellen Seienden das Ganze der Welt in je eigener, perspektivisch bestimmter Form zum Austrag gebracht wird“. Zum zweiten ist das Spiegel-Bild „die Struktur des Bewußtseins, dergemäß sich im Bewußtsein alles weltliche abzubilden vermag“. Zum dritten kann das Spiegel-Bild für die Selbsterkenntnis einstehen, wobei „ein Seiendes von bewußtseinsmäßigem Charakter sich bespiegelt“.58 Die Katoptrik ist eine den Monaden der Monadenwelt immanente „Eigenschaft“.59 Eine Spiegelung wäre im medialen Sinn der Fall, wenn sich der „Rückbezug des Bespiegelten auf sich selbst vermittels des Gespiegelten“ vollzieht. Dieser Rückbezug als Reflexio bzw. Zurückbeugung wird ausgedrückt als sich spiegeln.60
Holz verlasse, so M. Weingarten, die Königsche Spiegelphilosophie, weil jener katoptrisch ein „Seinsverhältnis zwischen zwei Dingen“ kontituiert, was „bei König genau nicht“ der Fall ist. Das Königsche Spiegelargument sei, „dass wir im Spiegel das Ding selbst sehen“.61 Eine Spiegelung im medialen Sinn bzw. in mittlerer Eigentlichkeit ohne Betrachter sei also im Königschen Zusammenhang nicht möglich. Bei Holz wird die Spiegelung mit und ohne Betrachter unterschieden: der Spiegel ist in dem Zusammenhang denkbar, „in dem zum mindesten ein bewußter Empfänger des Eindrucks vom Spiegelbild gegeben ist“. Es ist aber doch so, dass das Spiegelung primär als physikalische Phänomen existiert und „von einem begleitenden Bewußtsein ist:
„ob nun diese Reflexion wahrgenommen wird oder nicht, spielt für den Vorgang keine Rolle“. „Wahrgenommen zu werden brauchen sie nicht, um physikalische Realität zu sein“.62
Weingarten betont ausdrücklich, dass man in der Spiegelung den Betrachter nicht abstrahieren darf: es geht „um das Verhältnis dreier Seiender: Spiegel-Ding, Ding selber und >wir<, die im Spiegel das Ding selber sehen“. Der katoptrische Betrachteraspekt sei bei Holz ausgeschlossen. „Denn für ihn ist das rein ontologisch gefasste Spiegelungsverhältnis […] und somit unabhängig von der Reflexion dieses reflexiven Verhältnisses im Bewusstsein“.63 Die folgende Stelle von König ist für Weingarten zureichend, die Holzsche König- Interpretation zu widerlegen: „Weder ist der Spiegel selber ein Bild; hingegen Gemälde z. B. oder Photographien sind selber Bilder; noch ist das, was im Spiegel ist, ein Bild; denn in ihm ist etwas überhaupt nur in der Weise und in dem Sinn, daß und wenn wir etwas im Spiegel sehen“.64
Der Witz, den nicht Holz, sondern Weingarten nicht versteht, ist: Indem wir etwas im Spiegel sehen, sehen wir das Ding selber. Das In-Sein der Dinge in dem Spiegel ist der Spiegelschein, weil sie in der Wirklichkeit nicht in dem Spiegel sind, sondern zu sein scheinen. Sie sind, als ob sie in dem Spiegel sind, obgleich sie es nicht sind: Dieses katoptrische In-sein der Dinge ist der notwendige Schein des Spiegels. Der dem entsprechende Ausdruck ist Dinge-selber-sein in dem Spiegel. Das Bild-Sein der Dinge in dem Spiegel ist eben die Erscheinung. Der Schein und die Erscheinung der Spiegel-Bilder sind die entgegengesetzten Elemente, welche die innere Einheit eines Spiegelbildes ausmachen. Das von Weingarten erkämpfte Wir fällt daher mit der kognitiven Unterscheidung zwischen Schein und Erscheinung eines Spiegelbildes zusammen. Anders gesagt: Das Spiegelbild ist die Einheit von In-sein und Nicht-in-sein bzw. In-sein-zu-scheinen und Nicht-in-sein.
Die sogenannte mittlere Eigentlichkeit ist daher gleichsam die Einheit von Schein und Erscheinung des Spiegelbildes. In dem Marx-Engelsschen Kaleidoskop kompliziert sich diese mittlere Eigentlichkeit dadurch, dass die katoptrische Scheinproduktion dadurch instrumental verwendet wird, dass das hergestellte, katoptrische Betrachtungsmittel mit der monadischen Spiegelung in Verbindung kommt. Eine monadische Spiegelung, deren Darstellungsweise bei König als mittlere Eigentlichkeit bezeichnet wird, funktioniert in der kaleidoskopischen Betrachtungsweise nur mittels eines aktiven Zutuns des Spiegelherrs65 oder –besitzers. Ein Bewusstseinsspiegel oder die kognitiv-kogitative Spiegelung würde daher bei Marx und Engels wohl auf dem Kombinationsprinzip von mittlerer Eigentlichkeit und reiner Eigentlichkeit beruhen.
Wi(e)derspiegelung als autologischer Begriff
Das Wort ‚dreisilbig’ ist ein Wort, das aus drei Silben besteht. Das Wort ‚kurz‘ ist ein Wort, das aus einer Silbe und vier Buchstaben besteht und daher relativ kurz ist, wenn es z. B. mit dem Wort ‚Autologie’ verglichen wird. Ein Wort, dessen Inhalt jenes Wort selbst reflektiert, ist ein autologisches Wort. Nicht-autologisch bzw. heterologisch wäre hingegen das Wort ‚lang’, weil es genau so kurz ist wie das Wort ‚kurz’.66 Auch das Wort ‚naiv’ wäre autologisch, wenn die marxistische Widerspiegelungstheorie wie folgt beschrieben wird:
„Wir sprechen zunächst von der Widerspiegelung als einer bloßen Metapher. […] Verwenden wir die Metapher, um die Funktion des Denkens zu beschreiben, dann ist eine mehr oder minder naive Abbildtheorie des Denkens und der Erkenntnis kaum zu vermeiden“.67 Und ähnliches wird wiederholt:
„Vergleichen wir das Denken mit dem Spiegeln oder setzen wir das Denken als Spiegel, dann sprechen wir von der Widerspiegelung als von einer bloßen Metapher im Kontext einer Erkenntnistheorie. […] Verwenden wir die Metapher so, um die Funktion des Denkens zu beschreiben, dann ist eine mehr oder minder naive erkenntnistheoretische Abbildtheorie des Denkens und der Erkenntnis kaum zu vermeiden“.68
Schwieriger zu fassen ist die Autologie der Widerspiegelung, die man früher als Wiederspiegelung geschrieben hat. Ähnliches sieht man aber auch bei Erwiderung. Zwischen Erwiderung und Erwi-e- derung in der Schreibung zu unterscheiden sei „ein fehler, wie auch die begriffe wider und wieder zusammengehören, das wieder gebrachte zugleich ein entgegen, dagegen gebrachtes ist“, sagt das Grimm-Wörterbuch69, worauf auch Schickel70 hinweist. Ein Druckfehler kann es aber wohl sein, wie Schickel zurecht anmerkt,71 wenn Holz schreibt: „Es kann in strengem Sinne nur wiedergespiegelt werden und auch das nur im Hinblick auf ein in den Spiegel schauendes Bewußtsein“.72 Die Tätigkeit des Spiegels ist zumeist nicht einmalig. Er reproduziert das ihm Gegenüberstehendes repetitiv, also immer wi-e-der. Das im Spiegel durch den Spiegel hergestellte virtuelle Bild ist ein Gegensatz des Reellen des bespiegelten Dinges. Das Virtuelle kann sowohl links- rechts- als auch oben-unten-verkehrt sein.73
Das Spiegelbild wäre ein echter Gegensatz, wenn der Spiegel sowohl in mittlerer Eigentlichkeit als auch rein eigentlich verwendet wird, also ein auf dem Kopf Stehendes wieder auf die Füße gestellt wird. Das ist z. B. bei den manuellen Spiegelreflexkameras der Fall: der Gegenstand, z. B. eine Person, erscheint innerhalb der Kamera auf dem Kopf, deren Bild durch einen Spiegel innerhalb des Fotoapparats wieder auf den Kopf gestellt wird.74 Das Spiegelbild, wie auch immer es hergestellt wird, ist die spekulative Einheit der Repetition und Gegenteiligkeit: In dem Wider ist das Wieder, und in dem Wieder ist das Wider immer manifest. Die innere logische Struktur der Wi-e-der- Spiegelung ist daher wiederum eine katoptrische. Die Spiegelung des Spiegels ist also nicht nur fähig, das Äußere, sondern auch sich selbst zu beschreiben. Das ist eben das Besondere der Spiegel-Metapher: Sie ist eine autologische Metapher.
Die Autologie der Wi(e)derspiegelung bei Engels
Jean Paul, möglicherweise der Erfinder des Verbs ‚widerspiegeln‘, hat in seiner Vorschule der Ästhetik „wieder spiegelt“75, „widerspiegelt“76 und „wiederspiegelt“77 geschrieben. Zum einen ist das Wieder von der Spiegelung getrennt geschrieben, zum zweiten wird das Gegensatzpräfix mit dem Spiegeln zusammengesetzt und zum dritten wird aus dem Repetitionsausdruck wieder ein Präfix für das katoptrische Verb gebildet. Nicht nur bei Jean Paul, sondern auch bei Marx und Engels ist das so, dass das Wieder der Spiegelung des 19. Jahrhunderts einheitlich in die Widerspiegelung in den neueren Editionen des 20. Jahrhunderts konvertiert wurde.
Man hat beispielsweise in der populären Marx-Engels-Ausgabe (MEW) die wortlogische Anfangsweise des Wiederspiegelns verändert, als man das Wieder durch Wider ersetzt hat. In bezug auf dieses Problem bietet die MEGA-Ausgabe eine gewisse Transparenz, wenn man die folgenden Zeilen aus der Engelsschen Dialektik der Natur liest:
„Dem Kopf, der Entwicklung und Thätigkeit des Gehirns wurde alles Verdienst an der rasch fortschreitenden Civilisation zugeschrieben; die Menschen gewöhnten sich daran, ihr Thun aus ihrem Denken zu erkären statt aus ihren Bedürfnissen (die dabei allerdings im Kopfe sich wiederspiegeln, zum Bewußtsein kommen) – und so entstand mit der Zeit jene idealistische Weltanschauung, die namentlich seit Untergang der antiken Welt die Köpfe beherrscht“.78
In seinen Notizen zum Anti-Dühring schreibt Engels: „Schon die richtige Wiederspiegelung der Natur äußerst schwer, Produkt einer langen Erfahrungsgeschichte“.79 Und noch schwieriger sei „die Widerspieglung“ der „Gesellsch[afts-]Sachen“.80 Der korrekte Weg dieser Wi(e)derspiegelung sei der dialektische, der eine „exakte Darstellung des Weltganzen, seiner Entwicklung und der der Menschheit, sowie des Spiegelbildes dieser Entwicklung in den Köpfen der Menschen“ darlegt.81
Auch die religiösen Zerrbilder seien katoptrisch zu untersuchen, weil „alle Religion nichts andres als die phantastische Wiederspiegelung [ist], in den Köpfen der Menschen, derjenigen äußern Mächste, die ihr alltägliches Dasein beherrschen, eine Wiederspiegelung, in der die irdischen Mächste die Form von überirdischen annehmen. In den Anfängen der Geschichte sind es zuerst die Mächste der Natur, die diese Rückspiegelung erfahren und in der weiteren Entwicklung bei den verschiedenen Völkern die mannichfachsten und buntesten Personifikationen durchmachen“.
Diese phantastischen Gestalten, „in denen sich anfangs nur die geheimnißvollen Kräfte der Natur wiederspiegelten, erhalten damit gesellschaftliche Attribute, werden Repräsentanten geschichtlicher Mächte“. Die eigentliche „Grundlage der religiösen Reflexaktion dauert also fort, und mit ihr der religiöse Reflex selbst“. Verschwindet die Macht, die „in der Religion wiederspiegelt“ wird, so verschwindet „auch die religiöse Wiederspiegelung selbst, aus dem einfachen Grunde, weil es dann nichts mehr wiederzuspiegeln gibt“.82
In seiner Feuerbach-Schrift schreibt Engels „widersprechen“, wenn er von den Widersprüchen der Hegelschen Philosophie spricht. Der Hegelsche Satz, „Alles was wirklich ist, ist vernünftig, und alles was vernünftig ist, ist wirklich“ schlage in sein Gegenteil um, denn „alles was im Bereich der Menschengeschichte wirklich ist, wird mit der Zeit unvernünftig“. Im Laufe der Geschichte ist also das Alte damit behaftet, immer „wieder“ durch das Neue widerlegt und aufgehoben zu werden. In der geschichtsphilosophischen Dialektik kommt es eben auf diesen „ununterbrochene[n] Prozeß des Werdens und Vergehens, des Aufsteigens ohne Ende vom Niedern zum Höhern“ an, „dessen bloße Wiederspiegelung im denkenden Hirn sie selbst ist“.83
Die Autologie der Wi(e)derspiegelung im Marxschen Kapital
In der Marxschen Analyse des Kreislaufes Ware-Geld-Ware hat der Gebrauch von wi(e)derspiegeln eine Entwicklungsgeschichte von der ersten bis zur vierten Edition des ersten Bandes des Kapital. Die gemeinte Stelle ist jene, wo Marx die „Erneuerung oder Wiederholung“ des Zirkulationsprozesses analysiert, indem er den Tausch der Ware gegen Geld, und den des Geldes gegen Ware als Knoten der Ware- Geld-Metamorphose betrachtet. In der ersten Zirkulationshälfte wird verkauft, um zu kaufen. Ist das erste Stadium der Metamorphose vervollständigt, „so ist auch das Geld wieder aus der Hand seines ursprünglichen Besitzers entfernt“. Das Geld kehrt nur zurück „durch die Erneuerung oder Wiederholung desselben Cirkulationsprocesses für neue Waare, und endet hier wie dort mit demselben Resultat“.84
Die erste Metamorphose bringt die Geldstücke in die Tasche, die zweite holt sie wieder heraus. In der MEW-Edition liest man: „Die beiden entgegengesetzten Formwechsel derselben Ware spiegeln sich also wider im zweimaligen Stellenwechsel des Geldes in entgegengesetzter Richtung“. Und die folgende Stelle ist wichtig: „In der häufigen Wiederholung des Stellenwechsels Geldstücke spiegelt sich wider nicht nur die Metamorphosenreihe einer einzigen Ware, sondern auch die Verschlingung der zahllosen Metamorphosen der Warenwelt überhaupt“.85 In der ersten Kapital-Edition (1867) hieß dieselbe Stelle folgendermaßen: „Der doppelte Formwechsel der Waare spiegelt sich wieder im zweimaligen Stellenwechsel desselben Geldstücks, wenn wir die Gesammtmetamorphose einer Waare, in der mehrmaligen Wiederholung seines Stellenwechsels, wenn wir die Verschlingung der zahllosen Metamorphosen in einander betrachten“.86
Die Relation zwischen Repetition und Gegensätzlichkeit hat Marx in der zweiten Kapital-Edition (1872) umformuliert:
„Der doppelte Formwechsel der Waare spiegelt sich wieder im zweimaligen Stellenwechsel desselben Geldstücks, wenn wir die Gesammtmetamorphose einer Waare, in der mehrmaligen Wiederholung seines Stellenwechsels, wenn wir die Verschlingung der zahllosen Metamorphosen in einenander betrachten“.87
Nicht in der dritten (1883)88, sondern in der vierten, Engelsschen Edition zeigen sich weitere Ausformulierungen:
„Die beiden entgegengesetzten Formwechsel derselben Waare spiegeln sich also wieder im zweimaligen Stellenwechsel des Geldes in entgegengesetzter Richtung. Finden dagegen nur einseitige Waarenmetamorphosen statt, bloße Verkäufe oder bloße Käufe, wie man will, so wechselt dasselbe Geld auch nur einmal den Platz. Sein zweiter Stellenwechsel drückt stets die zweite Metamorphose der Waare aus, ihre Rückverwandlung aus Geld. In der häufigen Wiederholung des Stellenwechsels derselben Geldstücke spiegelt sich wieder, nicht nur die Metamorphosenreihe einer einzigen Waare, sondern auch die Verschlingung der zahllosen Metamorphosen der Waarenwelt überhaupt“.89
Das scheinbare Wortspiel von Marx und Engels, in dem Wieder des Spiegelns immer ein Wider zu manifestieren, die Gegensätzlichkeit in der Repetition herauszulesen und die Wiederholung in der Gegensätzlichkeit zurückzugewinnen, erscheint in der MEW-Edition verlorengegangen zu sein. In der MEGA-Ausgabe sieht man hingegen nicht nur diesen spekulativen Witz, sondern auch die Text-Ausgaben, die die russischen Revolutionäre gelesen bzw. übersetzt haben. Die originelle Quelle der oben diskutierte otraženie ist eben nicht das Wider-, sondern das Wiederspiegeln. Trotz der Abwesenheit eines katoptrischen Inhalts ist otraženie fähig, das spekulative Wortspiel wiederzugeben, indem sie das ot- (ab-), raz- (mal), raznyj (unter-/ver- schieden) und otraženie (Abbildung/Reflexion) generisch-genealogisch zusammensetzt. Das Verdienst, aus der bloßen Metapher die mittlere Eigentlichkeit der Wi(e)der-Spiegelung zu gewinnen, ist aber nicht jenes von Marx, Engels oder Lenin, sondern von Holz.
Fußnoten
1 MEGAI/30.1., S. 133.
2 Černov 1907, S. 33.
3 Ebenda.
4 LW 14, S. 91.
5 Ebenda., S. 92.
6 LS 18, S. 100.
7 LW 14, S. 93.
8 Holz 1997, S. 401.
9 Holz 2011, S. 56.
10 LS 18, S. 344.
11 LW 14, S. 326.
12 Schickel 2012, S. 148.
13 LW 14, S. 322.
14 LS 18, S. 339.
15 LW 38, S. 479.
16 LS 29, S. 447.
17 Im Gegensatz zum Cusanischen speculum vivum und Leibnizschen miroir vivant wurde diese Unbelebtheit des Spiegels auch von V. M. Podosetnik in seinem Beitrag zur Widerspiegelungstheorie, der im von M. M. Rozental’ redigierten Lenin Kak Filosof erschienen ist, wiederholt. Podosetnik sagt dort: „No eto otroženie – ne nerkal’noe, ne mertvoe, a aktivnoe“ – „Aber diese Widerspiegelung/Abbildung ist nicht spiegelartig, nicht tot, sondern aktiv“ (Podosetnik 1969, S. 177).
18 LS 29, S. 330.
19 LW 38, S. 352f.
20 Ebenda., S. 556.
21 LS 29, S. 521.
22 LW 38., S. 556.
23 LS 29, S. 521.
24 Es ist auch im Türkischen der Fall: Spiegelung und Reflektion/Abbildung wird ins Türkische als yansıma übersetzt. Um das Katoptrische in Vordergrund zu stellen, müsste man den Spiegel entweder adjektivieren (aynasal yansıma) oder genitivieren (ayna yansıması). Eine dritte Variante wäre, ein ursprünglich arabisches Wort, tezahür anzuwenden, das das Katoptrische notwendig enthält, aber mit dem türkischen yansıma keine genealogisch-etymologische Verwandschaft hat. Im Gegensatz dazu ist das Englische fähig, den Spiegel sowohl substantivisch als auch verbal und adjektivisch mit mirror bzw. mirroring auszudrücken. Fraglich finde ich, dass die Überschrift des Holzschen Aufsatzes „Widerspiegelung und Konstruktion“ im englischen Abstract als „Reflection and Construction“ (Holz 1996,S. 29), aber nicht als „Counter-Mirroring and Construction“ übersetzt wurde.
25 Gorjaev’ 1896.
26 Preobražesnkij 1914.
27 Stoletov 1939, S. 451.
28 Stoletov 1941, S. 356.
29 Pavlovskij 1900, S. 958.
30 LS 18, S. 35.
31 Ebenda., S. 49.
32 Ebenda., S. 108.
33 Ebenda., S. 116.
34 Ebenda., S. 117.
35 LW 14, S. 109.
36 LS 18, S. 117.
37 LW 14, S. 109.
38 LS 18, S. 125; LW 14, S. 117.
39 LS 18, S. 130.
40 LW 14, S. 122.
41 LS 29, S. 322.
42 Pavlov 1936.
43 Pavlovs Schüchternheit ist daher verständlich, wenn er schon im ersten Absatz seines Vorworts schreibt: „Die Widerspiegelungstheorie“ erscheint in deutscher Sprache nicht auf Vorschlag des Autors. Er schwankte eine gewisse Zeit, ob er sich mit ihrer Veröffentlichung in der Sprache von Marx und Engels einverstanden erklären sollte oder nicht. Nachdem er aber das Werk noch einmal durchgelesen und, wenn auch nicht vollständig, die Literatur studiert hatte, die zu dieser Frage nach 1936 (dem Jahr der ersten russischen Ausgabe) erschienen ist, ist er zu dem Schluß gekommen, daß die neue Ausgabe sowohl für den deutschen Leser als auch überhaupt von einem gewissen Nutzen sein könnte“ (Pawlow 1973, S. 9).
44 Gorjaev’ 1896, S. 292f.
45 Kluge 2002, S. 592.
46 Preobraženskij 1914, S. 176.
47 Außer Marx und Engels hat Rudolph Matthäi offensichtlich keiner wirklich ernst genommen. W. Schmidt ist der mir einzig bekannte Matthäi-Forscher (Schmidt 2007, Schmidt 2008).
48 Matthäi 1845, S. 158: „Der Mensch ist die kleine Welt, in welchem das Leben des Alls sein bewußtes Gegenbild findet. Seine Natur ist der Spiegel der ganzen Natur, welche sich in ihm erkennt.“; ebenda., 164: „Die organische Gesellschaft hat zur Grundlage die allgemeine Gleichheit und entwickelt sich durch die Gegensätze der Einzelnen gegen das Allgemeine zum freien Einklange, zur Einheit des einzelnen mit dem allgemeinen Glücke, zur socialen, gesellschaftlichen Harmonie, dem Spiegelbilde der universellen Harmonie“.
49 MEGAI/1.1., S. 101.
50 MEW 3, S. 460.
51 Ebenda., S. 461.
52 Ebenda., S. 463.
53 Ebenda., S. 464.
54 Ebenda., S. 465.
55 Ebenda., S. 466.
56 König 1937, S. 67f.
57 Holz 1961, S. 64.
58 Ebenda., S. 70.
59 Ebenda., S. 72.
60 Ebenda., S. 92.
61 Weingarten 2004, S. 100.
62 Holz 1961, S. 68.
63 Weingarten 2004, S. 100f.
64 König 1937, S. 67.
65 Schickel 2012, S. 157.
66 Lipps 1923, S. 160.
67 Gutmann 2004, S. 240f.
68 Gutmann / Weingarten 2005, S. 146.
69 Grimm / Grimm 1971, Bd. 3, Sp. 1063.
70 Schickel 2012, S. 95f.
71 Ebenda., S. 150.
72 Holz 1961, S. 68.
73 Vgl. Hüllinghorst 2012, S. 60.
74 Das berühmte Vom-Kopf-auf-die-Füße-Stellen Hegels durch Marx scheint mir mit dieser Analogie denkbar zu sein. Solche Analogien sind aber immer streng zu nehmen und vorsichtig zu überprüfen. Denn die Umkehrung des Bildes geht auch z. B. durch Hohlspiegel. Siehe dazu Schickel 2012, S. 159. Die camera obscura wird jedenfalls bei Marx und Engels benutzt (MEW 3, S. 26). Eine kameratische, also kata-dioptrische Betrachtungsweise ist auch bei König präsent, wenn er sagt (König 1937, S. 202f.): „Der Geschmack, den es zu „erkennen und erklären“ gilt, ist gleichsam ein photographisches Negativ; aber freilich nun ein solches, das wir nicht vor uns sondern in uns haben, so daß wir es in gewisser Weise selber sind. Die Aufgabe, die die Selbstinterpretation gleichsam zu lösen hat, ist dann die: dieses Negativ in ein Positiv zu verwandeln, das sichtbar vor uns steht. Und sowohl das Vorbild zu diesem Positiv und Bild als auch das Material, aus dem wir es gestalten, sind die determinierenden Reden. Oder auch mag man den Geschmack-in-uns mit einem Projektionsapparat vergleichen, in welchem ein bestimmtes Diapositiv eingesetzt ist. Wir selber sind so in gewisser Weise dieser Apparat; und was uns zu leisten obliegt, ist die Beischaffung eines Auffangsschirms, der uns das Bild, welches vom Diapositiv entworfen wird, sichtbar vor Augen stellt“.
75 Jean Paul 1804 [Bd. 1], S. 17.
76 Ebenda., S. 39.
77 Jean Paul 1804 [Bd. 2], S. 373; Jean Paul 1804 [Bd. 3], S. 655.
78 MEGAI/26.1., S. 548f.
79 MEGAI/27.1., S. 64.
80 Ebenda., S. 67.
81 Ebenda., S. 233f.
82 Ebenda., S. 474f.
83 MEGAI/30.1., S. 125ff.
84 MEGAII/10.1., S. 107.
85 MEW 23, S. 130.
86 MEGAII/5.1., S. 76.
87 MEGAII/6.1., S. 140.
88 MEGAII/8.1., S. 130.
89 MEGAII/10.1., S. 109
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